Sonntag, 13. April 2014

FRAGILITÄT


Wir sind so fragil, so zerbrechlich, so schutzlos, außen wie innen. Unsere Körper, unsere Knochen, unsere Haut, unsere Seele.
Oft glaube ich, dass wir nicht für diese Art Leben geschaffen sind, irgendwie zerstören wir uns oder dieses Leben tut es. Deshalb bauen wir uns in dieser Welt Schutzmauern und -organismen auf.
Ich stelle mir vor, dass meine Seele eine Art Glasmurmel ist, eine buntschimmernde, runde Kugel in meiner Brust. So wie die Murmeln mit denen wir früher gespielt haben und die wir ewig anstarren konnten wegen der Schönheit der Farben, die in ihr verwirbelt waren. Würde mich jemand fragen, wo ich denke, dass die Seele ist, würde ich antworten in der Brust. An dieser Kugel prallt alles ab, es sind wie Wellen, die auf sie einbrechen, aber nichts tun können, weil die Gewalt des Wassers an ihr abprallt. Die Massen an Wasser können ihr nichts anhaben und so bleibt die Seele in ihrem Zuhause beschützt und unversehrt. Diese Vorstellung hilft manchmal. Nur das Problem ist, dass es nicht hilft gegen die Dinge, die sich innerhalb der Seele befinden und das ist das, was uns wirklich zerstört.


2 Kommentare:

  1. JA! Manchmal spüre ich so eine Murmel, sie schmerzt dann irgendwie. Es fühlt sich so an, als würde Metall an der Murmel reiben, als würde etwas an ihr klopfen, hämmern oder piksen. Ich schätze, sie ist etwas oberhalb dieses Tigerauges. Seltsam, dass ich mir einbilde, so etwas zu spüren. Das Bild harmoniert perfekt zu dem Text und ich teile malwieder erschreckend genau deine Ansichten bzw. Wahrnehmungen.
    Eine gute, lange, verträumte Nacht wünsche ich dir.

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  2. Der letzte Satz hat mich sehr berührt.

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©Karla Laitko. Powered by Blogger.