Dienstag, 3. März 2020

WARTEN

Nimm mir die Bürde ab,
das Warten lastet dumpf auf mir.
Warten auf die Zukunft,
deren klares Bild vor mir schwebt,
es ist so schwer,
denn die Angst,
es könne kein Ende nehmen,
ist groß, so groß,
verschlägt mir den Atem.
Kennst du die?
Nimmst du sie mir ab?
Bitte?

Montag, 12. August 2019

VIELLEICHT

Vielleicht werden sie sich an uns erinnern, ohne dass wir uns aufdrängen oder Dinge sagen oder tun, die die Welt verändern.
Vielleicht werden sie uns sehen, ohne dass wir uns in den Vordergrund drängen, uns hören, ohne dass wir die Stimme erheben, uns fragen, obwohl wir schweigen, uns nicht übersehen, obwohl wir still sind, an uns denken, auch wenn wir sie nicht daran erinnern.
Aber werden sie an uns denken, auch wenn wir uns nicht aufdrängen?
Werden sie unsere Taten und Opfer sehen, auch wenn wir keine Anerkennung dafür fordern, nicht auf sie hinweisen?
Werden sie es? Die, um die wir kämpfen? Heimlich, mit unseren schüchternen Waffen.
Vielleicht werden sie es, genau weil wir es nicht tun?

Oder werden wir nur eine von vielen sein, eine Welle, die kam und ging?

Ich wünsche mir das sehr. Und doch weiß ich:
Ich erinnere mich. Ich höre mich. Ich sehe mich. Ich erkenne mich an. Ich übersehe mich nicht.
Ich bin stolz auf mich.
Auch wenn das manchmal mir nicht als genug erscheint, das ist wohl die Hauptsache. Auch wenn niemand anders mich sieht/das sieht, ich sehe mich, ich sehe das.

Das Bild passt nicht wirklich zum Text, aber ich habe es eben zufällig gefunden und fand es so cool.

Mittwoch, 7. August 2019

...

Wenn die Liebe vergeht,
bevor sie jemals war,
Sie nie wuchs oder Wurzeln schlug,
doch trotzdem etwas hinterlässt,
eine Spur
in uns,
was verlieren wir dann?
Einen Traum?
Nicht viel,
aber auch nicht wenig.

DIESE ABENDE

Manchmal kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt auf dieser Welt, der mit mir diese langen langen Abende ertragen und füllen wird, diese, die man manchmal hat.
Manchmal verfliegt ein Tag, voller Dinge, die passieren und einfach geschehen und dann gibt es diese ewig langen Tage, die in den langsam dunkler werdenden Abend kulminieren, wo die Stunden nicht vergehen und man sich fragt, wie die Zeit denn jemals schneller vergeht an anderen Tagen und Abenden. Und warum ist das am Abend so viel schlimmer als am Tag? Vielleicht ist es die Dunkelheit. Man sitzt da und weiß nichts mit dem Leben anzufangen, dass doch an anderen Tagen nur so blüht in einem und mit einem. Wie verwirrend diese Gegensätze sind. Und das Komische ist, dass ich an diesen langen Tagen keinen Menschen wirklich ertrage, obwohl ich die Ablenkung eigentlich suchen sollte. Daher: wird da mal jemand kommen, mit dem ich diese Abende ertrage? Diese Abende an denen ich mich frage, was ich denn sonst so mache in meinem Leben, damit die Zeit vergeht.

Donnerstag, 18. Juli 2019

KLEINE INSELN DER HEIMAT

Plötzlich stehe ich in einer neuen Welt, allein, und ich bin verloren in ihr, weil dort nichts so ist, wie ich es kenne, weil ich keinen kenne und niemand Bekanntes bei mir habe, um mir in dieser Welt einen Halt zu geben. Oder um mich abzulenken.
Doch ich finde Trost in kleinen Dingen des Alltags, die wie kleine bekannte Lichtschimmer in mein Leben treten, die ich aus meinem bekannten Leben mitgenommen habe, ohne es zu wissen: das Ritual einer Tasse Tee am Morgen, ein Buch und das bekannte Gefühl eine Seite umzublättern, lange Spaziergänge und die Müdigkeit in meinen Beinen zu spüren, meine Musik, die mich begleitet wie eh und je... Wie kleine Inseln der Heimat schwimmen sie im weiten Meer des Unbekannten und ich freue mich über jedes Wiedersehen.
Ich bin nicht einsam, noch allein, ich glaube nur diese Begegnung mit mir selbst hat mich kurz erschrocken, denn kurz fühlte ich mich mir selbst so fremd wie diese neue Umgebung mir vorkam. Doch so wie ich hier erst einmal ankommen muss, muss ich dies auch in mir selbst. Das Meer, der lange Strand und die Berge werden mir dabei sehr behilflich sein, das spüre ich.

Mittwoch, 5. Juni 2019

WACHSTUMSSCHMERZEN


Ich will ja nur dort sein,
wo du jetzt bist
auf deiner Flucht vor mir,
such dich im Himmel
im Wald und Wind,
wie fern ich dir doch bin,
oder mir?
Wachstumsschmerzen.
Du rührst dich,
ich hinterher,
nur mit dem Nötigsten, 
das was man schnell so greift, 
kein Ende in Sicht
solange wir leben. 

Wie sollte es anders sein, 
frag ich dich
oder du auch mich. 



UNGEWISS


Es ist ungewiss
Bis es das nicht mehr ist,
solange müssen wir
lächeln, schlafen, schreiben,
sprechen, wagen, fragen,
träumen, leben, beben. 
Warten?

Doch nie verzagen.

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