Donnerstag, 1. Oktober 2015

EIN TRAUM


Heute Nacht hatte ich einen sehr verwirrenden Traum, aus dem ich in den frühesten Morgenstunden, in denen ich sonst noch tief und fest zu schlafen pflege, aufschreckte mit klopfendem Herzen und einer meinen gesamten Körper durchzuckenden, starken Unruhe.
Genau in diesem Moment, in dem man aufwacht, befindet sich der Mensch in einem seltenen Zwiespalt aus Traum und Realität, indem wir nicht eindeutig sagen können, ob wir wachen oder schlafen, wir sind nicht einmal hin- und hergerissen, wir denken nicht darüber nach, in was für einem Bewusstseinszustand wir uns befinden, wir fühlen ihn einfach, bevor wir nach einer Sekunde realisieren, dass wir wach sind. Das ist einer der interessanten und aufwühlendsten Zustände in denen man sich befinden kann, aber nur im Nachhinein sind sie es. In dem Moment sind sie reell und wir denken überhaupt nicht.
Als ich aufwachte, war ich der Überzeugung tot zu sein oder jedenfalls kurz davor. Ich befand mich tief im Wasser einer Lagune und mein Ring hatte sich unwiderruflich in der schleimigen, rutschigen Haut eines Orkas verfangen. Noch so kurz vor diesem fatalen Zufall war ich in den Genuss einer atemberaubenden Erfahrung gekommen und hatte einen der erstaunlichsten Momente meines Lebens durchlebt. Ich war mit mehreren Orkas geschwommen, sehr lange hatte ich mich zwischen ihren großen Körpern befunden und sie mit meinen Händen und meiner Haut berührt. Eigentlich steckte in dem Moment meines Ertrinkens noch Unmengen an Glückseligkeit und Freude in meinem Geist, so viel, dass der Schreck und die Panik des Unfalls sie gar nicht übermannen konnten. Das große Säugetier, was eben noch mein Freund gewesen war, war nun mein Tod, unmöglich so schnell zu realisieren für meine Gedanken, die sich langsam benebelten, je länger ich nicht atmete. Der Orka hatte Schmerzen und riss mich immer tiefer mit sich in die dunklen und kalten Tiefen des Wassers. Ich kann mich nicht erinnern mich gewehrt zu haben, ich ließ es geschehen, ließ mich hinunter ziehen, das Wasser schmiegte sich ruhig und geräuschlos um mich, ich starb und fragte mich gleichzeitig, wie der Orka jemals meinen Körper abschütteln sollte.

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http://mondmohn.blogspot.de/2015/09/blogvorstellung-10.html#comment-form


3 Kommentare:

  1. wow! ein total fesselnder Post! Ich kann nicht sagen, was genau es ist, die Schreibstil, das Ereignis, welches du aufgeschrieben hast, oder irgendetwas anderes, aber dieser Post hier fasziniert mich total! :o :):) mach weiter so!:):):)
    Alles Liebe, Lucy :):):)
    http://thesmilinglifeblog.blogspot.de/

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  2. Du kannst Dinge so toll in Worte fassen, wahnsinn! :)

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