Mittwoch, 23. März 2016

MEIN FAHRRAD UND ICH

Ich schwebe durch die dunklen Straßen auf meinem neuen, blauen Fahrrad. Ich fahre schnell, die Lichter des nächtlichen Berlins fliegen an mir vorbei und Ampel- und Autolichter verschwimmen zu bunten, flirrenden und wässrigen Formen vor meinen Augen. Ich fahre und fahre, möchte nicht bremsen, nicht anhalten, nicht absteigen hinein in meine Realität, in meine Gedanken und in den Schmerz. Die Geschwindigkeit lässt mich vergessen, der kalte Gegenwind bläst den Schmerz weg von mir, der Schmerz löst sich auf in der Geschwindigkeit, verfliegt und lässt meine Seele wieder atmen.
Mein blaues Fahrrad und ich-wir sind eins, es ist wie mein fliegender Teppich, der mich wegträgt von der Realität, das mir kurz Erlösung spendet von dem, was mich erschöpft und nicht loslassen will. Jeder Mensch hat eine eigene Selbsttherapiemethode, die er verfolgt, wenn es ihm nicht gut geht. Meine ist wohl das Fahrradfahren.

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